… den Akustischen Weihnachtskalender, was er bedeutet, was er soll und wie er entstand.
Und dann auch noch, warum es gerade ein Erbsenprinz sein muss.
Es war einmal im Jahre 2003 ein alleinerziehender Vater, der zudem auch den ganzen lieben langen Tag keine andere Aufgabe hatte, als auf sein Kind zu warten. Er wartete, dass es morgens aufstand, wartete auf das Verlassen des Hauses in Richtung Schule, auf die Heimkehr nach der Schule, auf das Rausgehen, auf das Heimkehren auf das Zubettgehen, die Ankunft der Freundin, eine Mail und darauf, dass irgendetwas in seinem Leben passierte, damit er wieder nützlich wurde.
Und während er so wartete, erledigte er allerdings mehr oder minder nützliche Arbeiten, dachte sich Geschichten aus, übte sich in der Programmierung von Internetauftritten, malte Bilder am Computer und machte dieses Wissen der ganzen weiten Welt zugänglich. Weil er sowieso nicht daran glaubte, dass sein Schicksal für ihn Reichtum vorsah, verschenkte er dieses Wissen. Eine Zeitlang baute er sogar aus geschenkten Computerbauteilen neue Computer zusammen und verschenkte auch diese an Menschen, die sich sonst keinen leisten konnten.
Irgendwann hatte er so viele Anleitungen geschrieben, Bücher rezensiert und Lesungen veranstaltet, dass es einen eigenen Internetauftritt brauchte und der wiederum dringend einen Namen haben musste. Und weil er fand, dass Männer in der Welt der Märchen und Geschichten immer nur stark, mutig, dumm oder alles zugleich sind, wurde als gerechter und gerechtfertigter Gegenpol zur Prinzessin auf der Erbse eines lieben Tages der Erbsenprinz geboren. Das war im Jahre 2003 die Geburt des Erbsenprinzen.
Es folgten dann Weihnachtskalenderversuche, die noch heute im Netz herumschwirren. So einer aus dem Jahre 2005, der sehr musikalische Empfehlungen enthielt. Das war dann die frühe Geburt des „Akustischen Weihnachtskalenders“
Im Jahre 2010 wurde es der Erbsenprinz leid, um immer mehr Anleitungen gebeten und mit Büchern zum Rezensieren beworfen zu werden. Es musste etwas Neues her. Der Gedanke des „Geben ist seliger denn Nehmen“ sollte in der auffällig hektischen Vorweihnachtszeit etwas Ruhe in diese Welt bringen. Zumal der Erbsenprinz selbst ein überaus gespaltenes, ja sogar ablehnendes Verhältnis zu Weihnachten hatte. Doch gemäß der Geschichte um Ebenezer Scrooge galt es, sich den bösen Geistern zu stellen und eine Art Konfrontationstherapie in Eigenregie auf die Beine bzw. ins Internet zu stellen. Die Herausforderung, einen Adventskalender zu befüllen und technisch machbar umzusetzen, bot Stoff für ein ganzes Jahr des Ausprobierens, Verwerfens, Verzweifelns, sich Gruselns, Aufgebens und immer wieder neu Anfangens. Letztendlich stand eine überaus pragmatische technische Lösung bereit, doch es fehlte an Inhalten.
Adventskalender zum Anschauen gab es genug. Ebenso solche zum Lesen, auch mit Fortsetzungsromanen. Es gab Adventskalender mit Gewinnen, lebende Kalender, solche nur mit Gedichten und viele andere mehr. Damals gab es jedoch keinen Adventskalender zum Anhören. Die Idee war da und nun galt es, den Kalender mit hörbaren Inhalten zu füllen. Es wurde dem Erbsenprinzen schnell klar, dass er allein einen ziemlich langweiligen Hörkalender produzieren würde. So kam es also, dass er bei allen Autorinnen und Autoren, mit denen er Lesungen durchgeführt hatte, anfragte ob sie Lust zum Mitmachen hätten. Ja, sie hatten! Sie fragten weitere ihnen bekannte Autorinnen und Autoren, die den Kalender bis oben hin mit ihren Beiträgen füllten.
Am 01.12.2012 öffnete sich dann mit dem ersten hörbaren Adventskalender Deutschlands das erste Türchen zum Anhören. Die Teilnahmebedingungen sind bis zum heutigen Tage gleich geblieben. Niemand bekommt Geld für ihre und seine Arbeit. Niemand muss etwas bezahlen, um den Kalender zu hören. Jeder macht Werbung für den ganzen Kalender und niemand außer der jeweiligen Glücksfee und dem Erbsenprinzen wissen, welcher Beitrag an welchem Tag erscheint. Der nach einhelligen Meinung noch immer schönste hörbare Adventskalender Deutschlands, wenn nicht sogar der ganzen Welt, hat inzwischen Nachahmer gefunden. 2020 wurde sogar ein solcher Kalender mit einem Sinfonieorchester gestaltet. Das ehrt den Erbsenprinzen sehr.
Dieser Kalender bleibt ein soziales Projekt, das unglaublich viel Arbeit und noch mehr Spaß macht. Sie können es honorieren, indem Sie es regelmäßig besuchen und Ihren Freunden, Bekannten, Verwandten, Kolleginnen und Kollegen eine Empfehlung zum Anhören geben. Wenn Sie dann auch noch den einen oder anderen Beitrag, der Ihnen gut gefallen hat kommentieren, ist die Welt für alle Beteiligten ein blühendes Blumenfeld.
Dieser Kalender setzt sich, wie auch der Erbsenprinz selbst, für eine freie und bunte Welt ohne Hass und Kriege ein. Alle Lesenden sind aktiv gegen die Hetze im Internet und im realen Leben.
Viel Spaß beim Zuhören und Sie dürfen gern den öffentlichen Medien über diesen Kalender berichten!